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Rezept der Woche :: K’dra mit Hähnchen und Kichererbsen

Kdra mit Hähnchen, Kichererbsen und Paprika

Für euer Grillwochenende konntet ihr ja schon den Orangen-Salat aus dem neuen Tajines-Buch von Ghillie Basan ausprobieren. Eine erste Kostprobe für die schmackhafte und schonende Zubereitung eines Eintopfs gibt es heute. Eine sogenannte K’dra, traditionell im Feuertopf und mit Smen zubereitet.

Die K’dra ist ein marokkanischer Eintopf, der ähnliche wie eine Tajine zubereitet wird. Falls ihr keine Tajine-Form habt eignet sich auch ein Schmortopf, den man im Backofen verwenden kann (also keine Plastikgriffe, da erlebt man äußerst unschöne Überraschungen – ich hab das schon mal in einem unbedachten Moment ausprobiert mit einer Pfanne… ).  Die K’dra wird traditionell in einem Feuertopf der Berber aus Kupfer (daher auch der Name) mit Smen zubereitet. Ein Grundrezept dafür findet ihr auch in diesem Tajine-Rezept-Beitrag, denn das kann man immer wieder für die orientalische Küche gebrauchen. Diese fermentierte Butter ist sehr ähnlich mit Ghee, das ihr vielleicht aus der indischen Küche kennt. Den Vergleich zum Butterschmalz findet man auch hier und da im Netz, ich finde aber, das hat geschmacklich nicht viel miteinander zu tun, Smen ist deutlich intensiver. Aber ihr könnt beides als Ersatz nehmen.

Das Rezept

Der Eintopf wird meist solo serviert, aber es empfiehlt sich Baguette oder anderes, möglichst geschmacksneutrales Brot bereit zu halten, das man zum Schluss noch schön in die Sacue tunken kann.

K’dra mit Hähnchen, Kichererbsen und roter Paprika

Vorbereitungszeit20 Min.
Zubereitungszeit1 Std. 40 Min.
Einweichzeit12 Stdn.
Gericht: Hauptgericht
Land & Region: Marokko, Orient, orientalisch
Keyword: Eintopf, Tajine
Autor: Ghillie Basan

Equipment

  • Tajine oder Schmortopf

Zutaten

  • 175 g Kichererbsen
  • 1,5 kg Hähnchen, zerlegt in 6 Teile küchenfertig
  • 6 Zwiebeln geschält und fein gehackt
  • 1–2 Zimtstangen
  • 2 Prisen Safranfäden
  • 1 TL Meersalz frisch gemahlen
  • 1 TL Pfeffer, schwarz frisch gemahlen
  • 2 Gemüsepaprikas, rot gewaschen
  • 3–4 EL Olivenöl
  • 3–4 EL helle Rosinen oder Sultaninen
  • 2 EL Smen, Ghee oder Butterschmalz
  • 1 Bund Petersilie, glattblättrig Blätter klein gehackt
  • 1 Bio-Zitrone geachtelt
  • knuspriges Brot oder Butter-Couscous

Anleitungen

  • Kichererbsen über Nacht einweichen, durch ein Sieb abgießen.
  • Hähnchenteile in eine Tajine oder einen Schmortopf mit dickem Boden geben. Kichererbsen, 2 EL Zwiebeln, Zimt und Safran hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen. So viel Wasser angießen, bis die Kichererbsen und das Fleisch zweifingerbreit davon bedeckt sind. Aufkochen, einen Deckel auflegen und bei reduzierter Hitze etwa 1 Stunde sanft köcheln. Immer wieder die Flüssigkeitsmenge überprüfen, evtl. mit Wasser ergänzen.Backofen inzwischen auf 200 °C vorheizen. 
  • Paprikas auf ein Blech legen und mit Öl beträufeln. 30 Minuten im Back­ofen garen, bis sie weich sind und die Haut Blasen wirft. Aus dem Ofen nehmen und unter einem leicht feuchten Geschirrtuch abkühlen lassen. Schale abziehen, Paprikas der Länge nach halbieren, Stiele, Kerne und helle Scheidewände entfernen. Gemüse in lange Streifen schneiden.
  • Sind das Hähnchen zart und die Kichererbsen weich, restliche Zwiebeln mit Rosinen, Smen und der Hälfte der Petersilie unterrühren. Deckel wieder auflegen und für weitere 40 Minuten sanft garen, bis die Zwiebeln beinahe püreeartig geworden sind und fast keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist.
  • Hähnchenteile auf eine vorgewärmte Servierplatte legen, Rest des Topfinhalts drumherum anrichten und Paprikastreifen darauf legen. Mit Zitronenachteln servieren, die über dem Gericht ausgepresst werden, und knuspriges Brot oder einfachen Butter-Couscous dazu reichen.

Das Buch

Das aktuelle Buch von Ghillie Basan ist eines von dreien, das wir derzeit im Hädecke-Programm haben. Mehr Infos findet ihr hier. Außerdem gibt es noch eines für die vegetarischen Freunde der marokkanischen Küche und ein tolles Buch zum Thema Meze, also den orientalischen Tapas. Schaut unbedingt mal rein, auch hier auf dem Blog haben wir noch ein paar mehr Rezepte von ihr.

Grundrezept für Smen

Smen ist gereifte Butter, die aus Milch von Schafen oder Ziegen – oder beidem – hergestellt wird. Wenn ihr für das Rezept also z.B. im Bio-Markt Schafs- oder Ziegenbutter bekommt, wäre die Zubereitung noch näher dran am Original. Oft wird die fermentierte Butter mit Kräutern und Gewürzen aromatisiert und in Tontöpfen aufbewahrt. Sie kann an einem dunklen, kühlen Ort Monate, wenn nicht sogar Jahre gelagert werden. Es ist das bevorzugte Brat- und Kochfett vieler Berber, die sich diese intensiv schmeckende Butter auch gern aufs Brot streichen. Smen ist wesentliche Zutat vieler traditioneller Tajines, vor allem für stark gewürzte Tajines. Es lässt sich durch Ghee (geklärte Butter) ersetzen.

Smen

Zubereitungszeit15 Min.
Ruhezeit45 d
Gericht: Grundrezept
Land & Region: Orient, orientalisch
Keyword: Butter, Fermentation, Fett, Ghee
Portionen: 500 Gramm
Autor: Ghillie Basan

Equipment

  • Tontopf oder

Zutaten

  • 500 g Butter Zimmertemperatur
  • 1 EL Meersalz
  • 1 EL getrockneter Oregano mit den Finger zerrieben
  • 150 ml Wasser

Anleitungen

  • Butter in einer Schüssel cremig rühren. Salz und Oregano mit Wasser in einem Topf kurz aufkochen. Über die Butter gießen und mit einem Holzlöffel kräftig verrühren, sodass sich die Zutaten gut verbinden. Abkühlen lassen.
  • Butter mit den Händen kräftig durchkneten, damit eine homogene Masse entsteht, dabei überschüssiges Wasser herausdrücken. Gut abtropfen lassen und die Butter in das vorbereitete Gefäß füllen. Mit Deckel fest verschließen und an einem kühlen, trockenen Ort mindestens sechs Wochen durchziehen lassen. Dann erst verwenden und im Kühlschrank aufbewahren.

 Viel Spaß beim Ausprobieren und lasst es euch schmecken!

Jule in Action auf den BuchwochenJule ist Autorin dieses Artikels, sie ist Co-Verlegerin im Hädecke Verlag.

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