Das Fest zum Netz hoppelt immer schneller auf uns zu. Zeit für ein im doppelten Sinne traditionelles Rezept.
Das Buch »52 Sonntagskuchen« begleitet mich gefühlt bereits seit meiner Kindheit. Ich erinnere mich noch gut an die erste Ausgabe und weitere Klassiker im Programm, die vor allem meine Eltern mit dem Konditormeister Karl Neef aus Nürnberg gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Die Confiserie Neef ist ein traditionelles Haus am Ort, jeder der in Nürnberg zu Besuch war, hat zumindest einmal ein Stück Torte oder Kuchen dort gegessen. Leider ist Karl Neef vor einigen Jahren verstorben. Sein letztes Werk waren ein Buch über Kekse und Plätzchen und ebenfalls gemeinsam mit seinem Sohn Florian, die Aktualisierung der 52 Sonntagskuchen.
Dieses Buch ist ebenso ein Klassiker, wie das schon längst vergriffene Buch über Festtagstorten oder das unglaublich beliebte Nürnberger Weihnachtsbackbuch, nachdem heute noch nachgefragt wird. Zu Ostern habe ich ein ebenso klassisches Rezept herausgesucht, das sich im Frühlings-Kapitel befindet. Wie die Zahl eventuell schon vermuten lässt, gibt es für jedes Wochenende und für jedes damit verbundene Kaffeekränzchen ein passendes Rezept. Direkt vor dem Osterbrot beispielsweise ein Käsekuchen, danach folgt der gedeckte Apfelkuchen. Mir läuft jetzt schon gnadenlos das Wasser im Mund zusammen, wenn ich mir die tollen Bilder von Tanja Major anschaue, die diese Neuausgabe zeitlos schön fotografiert hat.
Osterbrot
Equipment
- 1 Küchenmaschine oder Handrührgerät mit Knethaken
- 1 Backblech
- Backpapier
Zutaten
Hefeteig
- 120 ml Milch
- 42 g Frischhefe (1 Würfel)
- 400 g Weizenmehl, Type 405 oder 550
- 180 g Butter zimmerwarm
- 40 g Zucker fein
- 5 g Salz
- ¼ Zitrone, unbehandelt Schalenabrieb
- ¼ Vanillestange herausgekratztes Mark
- 1 Ei
- 2 Eigelbe
Weitere Zutaten
- 100 g Sultaninen
- 100 g Zitronat und Orangeat gewürfelt
- 50 g Mandelstifte
Zum Bestreichen
- 1 Ei verquirlt
Glasur
- 100 g Orangenmarmelade
- 150 g Puderzucker
- 30 ml Wasser
Anleitungen
- Für den Hefeteig die Milch leicht anwärmen, Hefe darin auflösen. Mit einem Teil des Mehls zu einem Brei anrühren und das Hefestück 15–20 Minuten abgedeckt warm stellen.
- In der Zwischenzeit Butter, Zucker, Salz, Zitronenschalenabrieb, Vanillemark, Ei und Eigelbe schaumig rühren.
- Das restliche Mehl und das Hefestück zur Butter-Ei-Mischung geben und mit den Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Auf der Tischplatte den Teig nochmals von Hand kräftig durchkneten, abdecken und ca. 30 Minuten ruhen lassen.
- Währenddessen Sultaninen, Zitronat und Orangeat im Backofen etwas anwärmen und nach der Ruhezeit mit den Mandelstiften unter den Teig drücken.
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den Teig zu einer runden Kugel formen und auf das mit Backpapier belegte Blech setzen. Wenn die Teigkugel deutlich an Volumen zugenommen hat, mit dem verquirlten Ei bestreichen und mit einem Messer über Kreuz einschneiden. Die so entstandenen Spitzen auseinander ziehen. Das Osterbrot auf der mittleren Schiene in den vorgeheizten Backofen schieben und backen.
- Orangenmarmelade in einem kleinen Topf erhitzen und das Osterbrot noch heiß damit überziehen. Aus Puderzucker und Wasser eine dickflüssige Zuckerglasur anrühren, Osterbrot zusätzlich damit bestreichen.