Ihr liebt offenbar knappe Entscheidungen! Aber ich geb’s gern zu: Auch ich konnte mich bei den beiden Rezepten aus einem meiner Lieblingsbücher kaum entscheiden. Mit 53% gewinnt »Papadum Preach« den kulinarischen Song-Wettbewerb knapp.
Man erinnere sich an die 1980iger. Also nur an die guten Dinge. Nicht an die Schulterpolster oder Dauerwellen sondern an die mühevoll zusammengestellten Mixtapes und die Formel Eins. An Zauberwürfel und den Amiga 500 oder den C64 (ja, von mir aus auch an Atari). An enge Streifenjeans und Colt Seavers. Und natürlich an eine der Stilikonen dieser Zeit: Madonna. Wie man einen der bekanntesten Songs, der bis heute noch regelmäßig im Radio läuft und in passenden 80iger-Playlists auftaucht ins Kulinarische übersetzen kann, dieser Aufgabe haben sich die Köchin Karina Duncan und Autor/Illustrator Lachlan Hayman gestellt. Heraus kam ein schnelles, würziges Curry. Ich lasse das jetzt mal unkommentiert ;) Aber hinterlasse noch einen Lesetipp für alle 80iger-Jahre-(Musik-)Fans: Am 24. Februar erscheint (endlichst!!) das neue Werk vom charmantklügstsympathischsten Autor dieser Zeit, Benedict Wells »Hard Land« bei Diogenes. Hier findet ihr ein paar Infos dazu.
Zum Buch
»Killing me Soufflé« ist wie eines dieser Mixtapes, das man einfach immer wieder anhören kann. Oder eben eine Playlist, die zu jeder Party passt. Die Rezepte sind relativ simpel, für die Alltagsküche eine echte Inspiration und eine gute Mischung aus vegetarischen Rezepten und solchen mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten. Wer Musik liebt und gerne kocht, für den ist das aus meiner Sicht ein absolutes Must-have für euer Sammelregal. Dass es ja auch einige Musiker*innen gibt, die gut und gerne kochen können, dürfte übrigens nicht erst seit den legendären Chicken Wings von Snoop Dog bekannt sein. Der hat jüngst übrigens auch ein ziemlich cooles Werk herausgebracht.
Zur Playlist
Passend zum Rezept und zum gesamten Buch gibt es übrigens eine Playlist auf Spotify, der ihr beim Kochen lauschen könnt. Wer zur Einstimmung mal einen Ausflug in die kulinarische Schlagerwelt gönnen möchte, dem sei ein Video aus dem Jahr 1984 ans Herz gelegt, das ich bei Wibke auf Twitter entdeckte (»Zunge in Aspik…«, ich sag’s euch, eine kleine Warnung an dieser Stelle: keine Flüssigkeiten im Mund wenn ihr das anschaut!):
https://twitter.com/sinnundverstand/status/1357348554369503239?s=20
Wir zwei kochen übrigens wieder am 22. Februar live auf Instagram in der #heimbrüokantine. Und es gibt auf vielfachen Wunsch was Ungesundes! Und was mit Salz! Jetzt aber endlich…
Zum Rezept
Kichererbsen-Spinat-Curry mit Papadums
Equipment
- tiefe Bratpfanne
Zutaten
- 2 EL Erdnussöl
- 2 TL schwarze Senfkörner
- 1 Stück Ingwer (ca. 2 cm) geschält und gerieben
- 1 große Zwiebel geschält und in dünne Scheiben geschnitten
- 1 TL Kreuzkümmelpulver
- 1 TL Kurkumapulver
- 1 rote Chilischote entkernt und fein gehackt
- 3 große reife Tomaten in grobe Stücke zerteilt, Strunk entfernt
- 125 ml Wasser
- 2 Gläser Kichererbsen (à 400 g) abgegossen und abgespült
- 100 g Baby-Spinat gewaschen und verlesen
- Salz
- schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
- Papadums, gebraten (indische, sehr dünne Linsenfladen, gibt es fertig im Supermarkt)
- Basmatireis gegart
Anleitungen
- Öl in einer tiefen Bratpfanne erhitzen. Senfkörner hinzufügen und sobald diesezu springen anfangen, Ingwer, Zwiebel und eine Prise Salz hineinrühren. ZweiMinuten garen, bis die Zwiebel weich wird. Kreuzkümmel, Kurkuma und Chili dazugebenund unter Rühren eine weitere Minute garen.
- Tomaten, Wasser und Kichererbsen hinzufügen. Kurz aufkochen und die Hitzezufuhrauf die niedrigste Stufe reduzieren, Deckel auflegen und acht bis zehn Minutenköcheln lassen. Topf vom Herd ziehen, Spinat unterrühren, mit Salz und Pfefferkräftig abschmecken. So lange rühren, bis der Spinat zusammengefallen ist.
- Mit Papadums und Basmatireis sofort servieren.
Notizen
Viel Spaß beim Ausprobieren und lasst es euch schmecken!
Jule ist Autorin dieses Artikels, sie ist Co-Verlegerin im Hädecke Verlag.