Während gestern überall in Deutschland die Fenster aufgingen und die Menschen gemeinsam musizierten, war meine Ode an die Freude eine, die sich über den gesamten Spätnachmittag erstreckte. Kleine Pizza aus Resten und eine Focaccia als Mitbringsel für’s Büro.
Eigentlich wollte ich ja sogar ein wenig auf Vorrat Pizzateig vorbereiten, denn der hält sich ja auch wunderbar im Kühlschrank. Aber tatsächlich habe ich dann doch die gesamte Teigmenge verarbeitet, die ich aus meinen gesammelten Mehlresten hinbekommen hatte. Beim Einkauf am Samstag stolperte ich quasi ins Kühlregal, denn beim Bio-Markt hatten sie in großer Leuchtschrift und dem Wort „Hefe!!!“ deutlich darauf hingewiesen, dass es hier auch wieder Frischhefe gab. Da wanderte dann auch gleich eine Packung ins Körbchen. Und von der könnt ihr sogar die doppelte Teigmenge dieses simplen Pizzateigs machen.
Pizza- und Focacciateig
Equipment
- evtl. einen Pizzastein
Zutaten
- 500 g Mehl (Dinkel 630 oder Weizen 405 oder bunt gemischte Reste)
- 20 g Frischhefe oder 8 g Trockenbackhefe
- 1 TL Zucker
- 250 ml Wasser lauwarm
- 1–2 TL Salz
- 1–2 EL Olivenöl
- Mehl für die Arbeitsfläche
Anleitungen
- Mehl auf die Arbeitsfläche oder in eine große Schüssel geben. Eine Mulde ein die Mitte drücken. Hefe in die Mulde bröseln, Zucker und 100 ml lauwarmes Wasser hinzugeben und mit etwas Mehl gut verrühren. Mit einem Tuch bedecken und 10 Min gehen lassen (ohne Zugluft an einem zimmerwarmen Ort).
- Salz auf dem Mehlrand verteilen, Olivenöl und restliches Wasser hinzufügen. Die Mischung kräftig durchkneten, bis ein glatter, fester Teig entsteht. Zu einer Kugel formen, mit Öl einpinseln und mit einem feuchten Küchentuch bedecken. Bei Zimmertemperatur weitere 30 Minuten gehen lassen.
- Für Mini-Pizze oder Mini-Foccacia etwa 6–8 gleichgroße Kugeln formen, auf ein Backblech geben, mit einem feuchten Tuch abdecken und wiederum gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Wer eine große Pizza oder Focaccia auf einem Pizzastein machen will, den Teig nochmals 1¼ Std. gehen lassen. Dann den Teig auf die gewünschte Größe ausrollen und nach Geschmack belegen.
Nach Lust und Laune belegen
Belegt habe ich die Mini-Pizze mit ein paar restlichen Shiitake, Fenchelsalami, Chorizo, Zwiebeln und natürlich ein wenig Knoblauch. Bestrichen hab ich den Teig vorher nicht mit der klassischen Tomatensauce sondern mit einer Mischung aus Sauerrahm und Ziegenfrischkäse (jeweils zur Hälfte), ein wenig Chili, Salz, Pfeffer und Paprika sowie dem restlichen TK-Schnittlauch. Zum Schluss kam noch ein wenig Gran Padano drüber.
Die Focaccia für den nächsten Tag habe ich mit frischen Tomatenscheiben belegt (diese drückt man leicht in den Teig) und insgesamt 3 klein geschnittenen Knoblauchzehen. Gewürzt hab ich mit ordentlich Meersalz, frisch gemahlenem, bunten Pfeffer und Thymian (mein Rosmarin war nämlich alle).
Die Teigmenge ergab bei mir 3 Mini-Pizze und eine wirklich große Focaccia. Backzeit 20–30 Min. bei erst 220 Grad für 5 Min und dann weiter mit 180 Grad. Sobald der Teig leicht anbräunt sind die Backwerke fertig.
Mini-Chemie-Unterricht für Zuhause
Das Rezept könnt ihr natürlich super mit Kindern machen, den Teig mit der Hand herzustellen macht einfach riesigen Spaß. Und man kann außerdem immer mal wieder zuschauen, wie er sich wie von Zauberhand vermehrt. Für alle Fortgeschrittenen wäre natürlich auch noch eine kleine Unterrichtseinheit Chemie drin ;) Aber bitte fragt da jemand, der oder die sich damit auskennt (mein ehemaliger Chemie-Lehrer würde mir zustimmen, dass ich diese Person wohl eher nicht bin…).
Belegen könnt ihr nach Herzenslust und was der Vorratsschrank so hergibt. Als musikalische Untermalung wäre entweder was von Ludwig himself zu empfehlen oder ihr sucht euch passende Lektüre im Onlien-Shop eurer Buchhandlung des Vertrauens, was es zum Meister denn im Jubeljahr so gibt. Oder, ganz nach Götterfunken-Laune, mal wieder zu Schiller greifen.
Wenn ihr noch mehr Pizza-Inspiration sucht, wir haben dazu gleich ein ganzes Buch im Programm, das momentan gut ins Budget passen sollte. Infos findet ihr hier.
Lasst es euch schmecken und bleibt gesund!
Jule ist Autorin dieses Artikels, sie ist Co-Verlegerin im Hädecke Verlag.