Jetzt, wo das Netz voll von Diäten und guten Vorsätzen ist, will ich nochmal einen kleinen Schlemmerrückblick starten. Die Feiertage sind ja schließlich so lange auch noch nicht vorbei, und wenn man bedenkt, wie weit einem im Voraus die Weihnachtsküchenluft um die Nase geweht wird, bleiben mir fast noch zwei Monate, um alle Erlebnisse aufzubereiten ;)
Ja, das mit der Zeit für Beiträge, da müsste ich mir auch noch etwas einfallen lassen für dieses Jahr. Vielleicht einer der guten Vorsätze, die ich mir nehmen könnte. Dann wäre allerdings vielleicht weniger Zeit für die Küche da – ach, es wird sich schon eine Möglichkeit ergeben, das alles unter einen Deckel zu bekommen.
Leider ist meine eigene Küche immer noch nicht vorhanden, sodass ich an Weihnachten auf die elterliche zurückgreifen musste. Dort findet man auf jeden Fall alle Küchenwerkzeuge, die man so braucht (Notiz an mich: Küchentrichter besorgen). Der Plan war in diesem Jahr, ein kleines Menü zusammenzustellen und das auch komplett alleine zuzubereiten. Wir haben keine echte kulinarische Tradition zum Fest, mal gibt es Fondue mit Fleisch, manchmal teilen wir uns die Gänge auf, mal kocht jemand ganz allein. Auch die klassische Gans gab es schon, aber ich erinnere mich nur noch dunkel daran. Traditionell feiern wir das Fest aber immer mit der Familie, mal mit, mal ohne Partner, aber unser Quartett ist immer zusammen.
Größte Herausforderung beim Menü war für mich die zeitliche Abfolge und das Vorbereiten, sodass keine allzu riesigen Pausen entstehen. Ich hatte einen Mix aus warmen und kalten Speisen und leider viel zu wenig Platz in der Küche. Zum Glück waren die Temperaturen niedrig genug, so dass ich einen Teil nach draußen auf die Terrasse auslagern konnte. Die Zutaten waren größtenteils in Bio-Qualität, das Fleisch aus der Region. Nur beim Fisch wohnen wir einfach noch zu weit weg vom Meer ;)
Erster Gang sollten die Gurkenröllchen mit Ziegenfrischkäseespuma aus dem quadratischen Espumas-Buch werden. Hier habe ich die Gurke durch Zucchini ersetzt, vorab etwa 2–3 Minuten ins kochende Wasser, danach eiskalt abgekühlt. Zwei Dinge habe ich bei dem Rezept gelernt: Zucchini nicht zu dünn abhobeln, sonst wird das Röllchen zu instabil. Und zweitens: Espumas ungefähr 2 Sekunden vor dem Servieren direkt auf den Teller sprühen (und nicht auf eine Servierplatte) und den Siphon gut, also richtig gut, schütteln. Das war meine erste Siphonerfahrung, die nur so halb geglückt ist. Geschmacklich ein Traum, kaum gewürzt, entfaltet sich das Aroma des Ziegenfrischkäses durch das Aufschäumen richtig toll. Zusammen mit der Zucchini ein schöner, leichter Einstieg.
Dass die Rezepte gerade in puncto Aroma und Einfachheit überzeugen, hat Ariane ja schon festgestellt. Ich kann das absolut bestätigen, vor allem beim Nachtisch, der im nächsten Teil folgt. Außerdem gibt es noch jede Menge aus dem Meer (samt Rezept), einen kleinen Abstecher nach Nordafrika und den süßen Abschluss mit einem echten Klassiker!
Anna Cazor, Marion Guillermard
Espumas
Neue Mousses und Schäume
ISBN 978-3-7750-0634-7
Hardcover, 72 Seiten, 78 Farbfotos
12,95 € (D), 18,00 Fr. (CH), 13,40 € (A)
Jule ist Autorin dieses Artikels, sie arbeitet hauptsächlich als Designerin beim Hädecke-Verlag.