Dingerdood, dolle Deude, Dauerdeigdood und die Dase säuft. Jule über ihren Messealltag auf der Frankfurter Buchmesse.
Das beliebteste Mitbringsel der Buchmesse ist die Erkältung. Dicht gefolgt natürlich von Büchern. Ich hab meine gleich mitgebracht und am Donnerstag hat sie sich in voller Pracht gezeigt. Den Tag hab ich mit einem hübschen Schnupfenkopf verbracht – wolln mal sehn, wie es mit der Erinnerung steht.
8:57 Uhr: Merkzettel für das kommende Jahr: Wenn ich was an den Stand transportieren muss, entweder auf P4 parken oder jemand anderen tragen lassen. Aber viel tragen und Rebstock ist eher ungünstig. Und das mit dem Türe aufhalten können die Messehelfer super.
10 Uhr: Kurzes Foodbloggerintermezzo mit Johanna von My tasty little beauties, Sabrina von Feed me up before you gogo und den Kuchenbäcker Tobias. Schön, einfach schön.
10:10 Uhr: Kreuzchen machen mit Ralph Möllers von book2look. Wir spielen Vorschaulotto und ich bin schon gespannt auf die Hauptziehung. Leider das Foto vergessen. Aber nicht das Treffen.
11–12 Uhr: Versuche, ein W-LAN zu finden scheitern kläglich. Der Rest zieht ein wenig im Nebel an mir vorbei.
14:00 Uhr: Vorbei an verrückten Tieren habe ich endlich ein W-LAN gefunden, gegenüber der Samsung Galaxie. Drehe mich mit dem Macbook vorsichtshalber mit dem Rücken zu deren Stand aus Sorge, das WLAN sonst nicht nutzen zu dürfen. Endlich steht der erste Beitrag im Netz. *schweißvonderstirnwisch*
14:20 Uhr: Endlich was zu essen, es gibt veganes Fingerfood und die FAZ mag uns, ein schönes Gefühl mit auf der kulinarischen Empfehlungsliste zu stehen (die im übrigen eine hilfreiche und gute Idee ist). Die Freude war groß, dass gleich das ganze Autorenteam am Stand war. In die Gürkchen hätte ich mich reinlegen können (nicht nur, weil das einen dollen Teint macht).
14:40 Uhr: Bei der Brotverkostung am Ulmer-Stand nicht nur den Autor vom mit Gold ausgezeichneten Brotbackbuches Lutz Geißler vom Plötzblog getroffen, sondern auch Stevan Paul, der mit seinem „Auf die Hand“ so ein wunderschönes Buch gemacht hat, mit dem er richtig glücklich ist. An beide: Glückwunsch! Und wer es noch nicht mitbekommen hat: Am 28. Oktober ist Stevan Paul in der Superschanke, ich kann leider nicht dabei sein und habe schon Tränchen verdrückt. Aber wer da ist, sollte sich das keinesfalls entgehen lassen. Geht! Da! Hin!
Die Brote von Lutz waren natürlich ein Gedicht, und die Idee, nicht alles selbst zu backen, sondern sich von den Lesern unterstützen zu lassen, eine sehr gute.
14:52 Uhr: Frankfurt, Halle 3.0, die Dase säuft. (> hier könnte ihre Taschentuchwerbung stehen.)
15 Uhr: Es gibt immer noch ein wenig Fingerfood (die Autoren haben wirklich gut vorgesorgt). Wir bauen langsam mal Kamera und sonstiges Equipment auf. Feststellung: Wir brauchen einen größeren Stand, oder ein zweite Etage. Geht das auch mit Außentreppe? Oder wir machen es wie Kein & Aber und stellen noch einen Bus davor.
15:45 Uhr: Ich führe ein kleines Interview mit Annette Heimroth, Brigitte Bornschein und Markus Bonath zu ihrer Neuerscheinung Fingerfood vegan & vollwertig. Und zu den Büchern, die es bereits gibt. Sprechen über Veganismus, Trend und persönliche Lieblingsrezepte. Hoffentlich spielt der Ton mit, denn soviel Ansteck-Mikros habe ich gar nicht. Sehen kann man das … dann. Also später. Also wenn alles fertig ist.
16:25 Uhr: Getz aber flott und ab in Richtung Wallstraße zu unserer Abendveranstaltung. Erstmal mit dem Bus zum Rebstock-Parkhaus, umbauen, einladen, einsteigen.
16:35 Uhr: Mein Smartphone zickt beim Navi und plötzlich bleiben noch 20% Reststrom bis zum Ziel.
16:47 Uhr: Irgendeine Mainbrücke, die Dase däuft.
16:50 Uhr: Trotz Navi fahre ich schon wieder an derselben Stelle geradeaus wie die beiden Jahre zuvor.
16:55 Uhr: 10% Reststrom und zwei Anrufe, die ich definitiv jetzt nicht entgegennehmen will.
17:10 Uhr: Wir sind angekommen.
17:15 Uhr: Wir bauen auf. Es könnte knapp werden, um 19 Uhr beginnt das Fest. Und ich bin froh und glücklich, dass M & M dabei sind. Danke euch!
17:30 Uhr: Der Caterer ist pünktlich und ich muss mich sehr zurückhalten, nicht überall mal zu probieren. Hunger, Hunger, Hunger. Und die Dase däuft. Immer noch.
18:05 Uhr: Wo ist eigentlich die Blumendeko? Und gibt es hier einen Blumenladen? Und hat der überhaupt auf?
18:15 Uhr: Die Kollegin M. hat die teuersten Gerbera Frankfurts organisiert. Aber wir haben Blumen für die Schüsselchen.
18:30 Uhr: Alles sieht schön aus, nur ich noch nicht. Das wird jetzt geändert. Ach ja, die Dase däuft natürlich immer noch.
18:45 Uhr: Die ersten Gäste treffen ein. Und ich hoffte auf Stau.
19:20 Uhr: Der Rest des Verlages fehlt noch, mein Wunsch nach Stau ist in Erfüllung gegangen. Ich mache eine Sketchnotes-Bilder-ich-will-haben-Liste und fühle mich wie ein Kind früher beim Essen gehen. Alle um mich herum unterhalten sich, nur bei mir und meinem Malbuch zum Biene Maja-KIndermenü ist es ganz still.
19:30 Uhr: Mit der traditionellen Eröffnungsrede vom Verleger wird der Abend im Whisky Spirits mit leichter Rührung eröffnet. Vaterstolz, Töchterdank und das alles mit beschränkter Haftung.
19:45 Uhr: Der Run auf’s Buffet ist eröffnet, traditionell gibt es Gerichte aus einigen Neuerscheinungen aus 2014: Die Steinpilzmaronensuppe aus „Wilde Waldküche“ – und hier übernehme ich die Idee meines Vaters zur Vorstellung der Speisen – findet ihr dort auf Seite XX (wird nachgetragen). Die Kürbistajine und das Kräutercouscous in „Vegetarische Tajines und Couscous“ auf Seite XX und Seite XX. Den Sauerbraten mit Serviettenknödeln in „Original fränkisch“ auf Seite XX und XX. Und das Dessert im neuen Kokosbuch auf Seite XX: Kokosflan mit Karamellsauce.
Der Wein übrigens vom Weingut Lutz aus den Weiberwirtschaften Baden-Württemberg, siehe Seite XX. (Warum steht hier überall XX? Na weil die Bücher alle am Stand sind und ich im Hotelzimmer!)
20:50 Uhr: Satt.
21:39 Uhr: Ein denkwürdiger Moment der modernen Kunstgeschichte. Das Löffelselfie (ín Fachkreisen auch spelfie genannt) wird erfunden, der absolute Hit, um sich im Restaurant als Foodie unauffällig selbst abzulichten (siehe Bild unten links und Bild zu Beginn des Beitrags). Danke „Professor“ H. D. !
bis 23 Uhr: Schöne Gespräche, nette Menschen, gutes Essen. Und dann sogar noch ein später Besuch von Wibke, die dann auch noch beim Abbauen hilft. Danke!
00:59 Uhr: Ein Teespruch für die Messe: „Deine Intuition weiß alles.“. Die Dase däuft. Gute Nacht.
Jule ist Autorin dieses Artikels, sie arbeitet hauptsächlich als Designerin beim Hädecke-Verlag.
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