Menü des Monats, Nachgekocht, Rezept der Woche
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Entspannung im Quadrat :: Drei-Gänge-Menü

Noch keine Idee für ein Weihnachtsmenü und sowieso total im Stress? Wir hätten da ein sehr entspanntes Drei-Gänge-Menü, bei dem der Ofen durchgehend wohlig warm bleibt und als Kaminersatz die Wohnung heizt.

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Für andere zu kochen, am Besten noch in deren Wohnung, ist mit der größte Spaß am Freude schenken – vielleicht noch eine Last-Minute-Geschenkidee? Vorausgesetzt natürlich, man hat Freunde, die einem freiwillig ihre Küche überlassen und sich nicht davon abschrecken lassen, dass zwischenzeitlich ein mittelgroßes Chaos entsteht. N. und S. sind glücklicherweise furchtlos und verfügen zudem über eine angenehm große Küche. Und ich kam das erste Mal in den Genuss, auf Induktion zu köcheln!

Wichtig war mir bei der Menüauswahl, dass man möglichst ein paar Dinge vorbereiten und die Zubereitung vor Ort entsprechend stressfrei abgehen konnte. Dazu habe ich mir aus der quadratischen Reihe drei Rezepte rausgesucht: Hummus mit knusprigen Auberginen aus »Tapas vegetarisch« für die Vorspeise, eine Hühnertajine mit eingelegten Zitronen, grünen Oliven und Thymian aus »Tajine« für den Hauptgang und zum Nachtisch einen Beeren-Crumble aus der aktuellen Winternovi »Crumbles«. Für euren Zeitplan habe ich die Uhrzeiten weiter unten entsprechend notiert. Menüstart für 5 Personen war geplant für 18.30 Uhr, also in etwa auch eine Uhrzeit für ein Weihnachtsessen.

Vorbereitungen

Erste Amtshandlung ist das Marinieren der Hähnchenschlegel für die Tajine. Das habe ich direkt nach dem Einkauf so gegen 12 Uhr gemacht, damit das Fleisch richtig schön lange durchziehen kann (laut Rezept reichen 2 Std. aus). Übrigens: Wer keine Salzzitronen im Vorratskeller hat oder vor Ort bekommt, bei multikulinarisch.es gibt es eine schnelle Variante, die man nicht wochenlang einlegen muss.
Um 15 Uhr habe ich den Hummus vorbereitet und meine Zutaten für den Rest nochmal sortiert und zusammengesucht (für den Fall, dass doch noch was fehlt und man noch eben in den Supermarkt hechten muss…). Für das Rezept habe ich bereits gegarte Kichererbsen aus dem Glas verwendet, was auch prima funktioniert. Außerdem habe ich zusätzlich noch ein wenig frische, glatte Petersilie dazu gegeben. Die Zubereitung dauert etwa 10 Minuten.

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Vor Ort

Gegen 16.30 Uhr hab ich mir ein Bild von der fremden Küche gemacht (schließlich sollte man auch wissen, wo alles steht, liegt und versteckt ist). Den Aperitif kann man den gemütlich mit den Küchengastgebern einnehmen, während man den Crumbles-Teig vorbereitet (kühl stellen!) und die TK-Beeren im Sieb abtropfen lässt. Danach die Auberginen vorbereiten und aufs Blech legen. Die Kasserolle für die Tajine hab ich etwa um 17.15 Uhr auf den Herd geschoben. Den Backofen kann man dann auch direkt vorheizen. Um etwa 17.30 Uhr die Auberginen in den Backofen schieben, bis sie knusprig sind vergehen etwa 30–40 Minuten (je nach Ofen). Man kann die Scheiben gut lauwarm bzw. abgekühlt servieren. Während die Auberginen im Ofen sind kümmert ihr euch weiter um die Tajine, die insgesamt 1,5 Std. vor sich hin köcheln sollte (kürzer nicht, etwas länger geht). Die TK-Beeren sollten inzwischen gut abgetropft sein, die Flüssigkeit auf jeden Fall noch ein wenig herauspressen. Dann Beeren in die Form und den Crumbleteig darüberkrümeln. Die Form einfach beiseite stellen und sobald der Hauptgang serviert wird in den Ofen schieben.
Dann müsst ihr nur noch die Beilage für die Tajine vorbereiten – ich hatte mich für Hirse entschieden, ihr könnt aber auch Couscous oder Bulgur verwenden (wer das nicht so mag, gemischter Reis passt auch wunderbar). Die Hirse ist in etwa 15 Minuten fertig, ich hab sie um 18.10 Uhr aufgesetzt. Jetzt wäre auch der perfekte Zeitpunkt für den zweiten Garteil der Tajine, also um die Zitronen, Oliven und den Thymian dazu zu geben. Die Auberginenchips sollten inzwischen so weit sein, Backofen nicht ausschalten sondern herunterdrehen auf ca. 70 °C.
Die Beilage in einer ofenfesten Form in den Backofen stellen, ein klein wenig Butter drüber und am besten gleich die Teller für den Hauptgang zum Wärmen direkt dazu.

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Servieren

Hummus anrichten, mit Pimenton bestreuen, die Auberginen auf einer Platte anrichten und dazu auf den Tisch stellen. Statt Baguette habe ich ein paar leckere Walnuss-Grissini dazu gereicht, die passten perfekt zum Hummus und zur Orangen-Angostura-Butter (die gab es noch als kleines i-Tüpfelchen).
Die Hauptspeise am besten direkt tellerweise am Herd anrichten, zeitgleich die Backofentemperatur wieder hochdrehen auf die erforderlichen 180 °C. Bevor die Köchin oder der Koch sich mit an den Tisch gesellt, noch schnell den Crumble in den Ofen schieben.
Der ist nach etwa 30 Minuten fertig, kommt also genau rechtzeitig nach der Hauptspeise auf den Tisch und kann entweder wie im Rezept vorgeschlagen mit Crème fraîche oder Schmand serviert werden oder man entscheidet sich für die komplett kalorienarme Variante; Vanille- oder Walnusseis.

Viel Spaß beim entspannten Weihnachtsfestmahl – lasst es euch schmecken, genießt und habt eine schöne Weihnachtszeit!

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Hummus mit knusprigen Auberginen

Hummus con berenjenas crujientes

Schön rauchig und pikant durch Pimentón de la Vera
Zutaten

1 große Aubergine
Chiliöl

2 rosa Knoblauchzehen (oder frischer Knoblauch)
400 g Kichererbsen, gekocht
3 EL Tahin (Sesampaste) ½ Zitrone, Saft
1 Zweig glattblättrige Petersilie oder Koriander
4–6 EL fruchtiges Olivenöl, nativ extra
Salz und schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Pimentón de la Vera picante oder scharfes Paprikapulver

Zubereitung

  1. Backofen auf 150 °C vorheizen. Aubergine waschen, Stielansatz enfernen und das Gemüse in feine Scheiben schneiden. Auf ein Backblech legen und mit Chiliöl beträufeln. Im Backofen auf der mittleren Schiene braten, bis sie knusprig goldbraun sind.
  2. Für den Hummus Knoblauchzehen abziehen. Zuammen mit den gegarten Kichererbsen, Tahin, Zitronensaft und Petersilien- oder Korianderblättchen im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren. Eventuell etwas von der Kochflüssigkeit zugeben, falls der Hummus zu dick wird. Dann das Olivenöl unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Zum Servieren den Hummus auf vier kleine Teller verteilen und mit Paprikapulver bestäuben. Die knusprigen Auberginenscheiben in den Hummus stecken. Zum Schluss mit etwas Chiliöl beträufeln.

Tipp
Dazu schmeckt frisch gebackenes, ofenwarmes Pita- oder Fladenbrot am besten. Auberginen vertragen kräftige Gewürze. Die Zubereitung im Backofen ist fettärmer als die in der Pfanne und die Auberginenscheiben werden knuspriger.

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Hühnertajine mit eingelegten Zitronen, grünen Oliven und Thymian

Eingelegte Zitronen und grüne Oliven sind zwei Hauptzutaten der traditionellen marokkanischen Küche. Die Zitronen sind in orientalischen und nordafrikanischen Lebensmittelläden und in einigen Delikatessgeschäften erhältlich. Die Tajine kann mit Hühnerkeulen oder mit einem ganzen Huhn gekocht werden. Als Beilagen eignen sich Couscous und Salat oder Gemüse, z.B. gedämpfte Karotten mit Gewürzen und Minze.

FÜR 4 PERSONEN

Zutaten

8–10 Hähnchenschenkel oder 4 ganze Keulen
1 EL Olivenöl und ein nussgroßes Stück Butter
2 eingelegte Zitronen, in Streifen geschnitten
175 g grüne Oliven (ohne Stein)
1–2 TL getrockneter Thymian oder Oregano

Für die Marinade

1 Zwiebel, gerieben
3 Knoblauchzehen, zerdrückt
25 g frischer Ingwer, geschält und gerieben
1 Bund (klein) frischer Koriander, fein gehackt
1 Prise Safranfäden
frisch gepresster Saft von 1 Zitrone
1 TL Meersalz
3–4 EL Olivenöl
Meersalz und frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer

Zubereitung

  1. In einer Schüssel die Zutaten für die Marinade miteinander vermischen. Die Hähnchenschenkel oder -keulen hineingeben, mit der Marinade überziehen und diese dabei in die Haut einreiben. Zugedeckt 1–2 Stunden im Kühlschrank kalt stellen.
  2. Olivenöl und Butter in einer Tajine-Form oder einer Kasserolle mit dickem Boden erhitzen und die Fleischstücke darin anbraten. Die restliche Marinade darüber gießen und mit Wasser auffüllen, bis das Fleisch bis zur Hälfte bedeckt ist. Das Wasser aufkochen, die Hitze reduzieren und zugedeckt 45 Minuten sanft köcheln lassen. Die Hähnchenschenkel gelegentlich wenden.
  3. Die eingelegte Zitrone, die Oliven und die Hälfte des Thymians dazugeben. Zugedeckt weitere 15–20 Minuten garen. Abschmecken, eventuell nachwürzen und den restlichen Thymian darüber streuen. Sofort aus der Form servieren.

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Beeren-Crumble

Zubereitung: 10  Minuten - Backen 30 Minuten – Für 6 Portionen

Zutaten
Crumbleteig

120 g kalte Butter, leicht gesalzen
100 g Zucker
150 g Mehl
50 g gemahlene Mandeln
Obst: 500 g Erdbeeren
250 g Johannisbeeren
250 g Himbeeren
alternativ: 1 kg Beerenmischung, tiefgekühlt

Zubereitung

    1. Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Butter in kleine Stücke schneiden, mit Zucker, Mehl und den gemahlenen ­Mandeln in eine Schüssel geben. Zügig mit den Fingern zu ­einem krümeligen Teig verkneten. Kühl stellen.

 

    1. Erdbeeren und Johannisbeeren waschen, Himbeeren verlesen. Den Stiel von den Erdbeeren entfernen. Johannisbeeren mithilfe einer Gabel von den Stielen abstreifen.

 

    1. Die Beeren in eine Auflaufform füllen und die Teigstreusel darüber geben. Etwa 30 Minuten im Ofen backen, bis die Streusel gebräunt sind.

 

    1. Am besten lauwarm mit Crème fraîche oder Schmand servieren.

 

 

autoren-artikel-juleJule ist Autorin dieses Artikels, sie arbeitet hauptsächlich als Designerin beim Hädecke-Verlag.

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