Unterwegs
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Street Food Thursday in Berlin

Wie lang hatte ich schon versucht, diesen Termin mal wahrzunehmen. Wenn man inzwischen schon drei Titel zum Thema im Verlagsprogramm hat wurde das aber auch wirklich mal Zeit. Kollegin Sabine hatte das schon während der re:publica geschafft und jetzt war endlich der richtige Zeitpunkt für mich gekommen. „Wovon spricht sie eigentlich?“ Na, vom Streetfood-Thursday in der Berliner Markthalle Neun!

Seit April 2013 regelmäßig veranstalte, ist der Street-Food-Thursday in der Markthalle Neun schon lange kein Geheimtipp mehr. Wer einen kulinarischen Trip fast einmal um den Globus machen möchte, kommt hier richtig auf seine Kosten. Und wird nach dem ersten Besuch sicherlich nochmal kommen, um sich durch weitere Köstlichkeiten zu schlemmen. Bei mir stehen das japanische Curry und die Pies zum Beispiel hoch im Kurs bei einem kommenden Besuch. Und auch da werde ich mir wohl am Eingang die bange Frage stellen: Erst gucken oder lieber gleich essen? Bevor es weg ist, so wie das begehrte Pulled Beef Sandwich von Big Stuff Smoked BBQ, auch hier habe ich schon mal ein Merkhäkchen gesetzt und stelle beim Schreiben fest, dass wohl ein weiterer Besuch nicht reichen wird ;)
Die schwäbische Abteilung habe ich allerdings ausgelassen – für Allgäuer Kässpatzen kann ich mich wegen des Kuhkäses ja mittlerweile nicht mehr erwärmen und ein wenig schockiert war ich dann doch über die angebratenen Maultaschen. Geschmälzt ok, mit Ei angebraten ok, in der Suppe von mir aus, aber angebraten? Das kannte ich als Schwäbin jetzt nicht wirklich (lasse mir da aber gerne eine Nachhilfestunde anbieten).

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Zum Glück war ich nicht allein unterwegs sondern konnte mit Doro und Simone vom Wilden Dutzend über den Markt streifen. So konnten wir alle mehr probieren und über die ein oder andere Leckerei fachsimpeln. Die beiden hatten die Wartezeit schonmal mit einem Pulled Pork Sandwich vom oben erwähnten BBQ-Meister überbrückt (von dieser verbotenen Speise habe ich selbstverständlich auch probiert und das Fleisch schmeckte wirklich köstlich!). Wir schlenderten weiter und ich entschied mich für ein Bao Bong, denn gerade die asiatische Streetfood-Küche mag ich besonders gern (unter anderem darum und deshalb Link zu Thai Street Food und Vietnam). Ein guter Start ohne viele Schischi oder Schaschi, toll im Geschmack, mit schön viel Koriander, angenehm scharf und mit 5 Euro die günstigere Variante als die der Kollegen direkt gegenüber. Der zum Fussi-Event passende „Schweinsteiger“ – ein Bao mit Leberkäs, Sauerkraut, Senf und frischem Meerrettich – war eine goldige Idee, passte aber nicht so ganz in mein Geschmacksraster. Weiter ging es mit Gurkeneis, das ich jedoch ausgelassen hatte, ich war noch mit meinem Bao beschäftigt.

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Nachdem der erste Hunger gestillt war ging es weiter durch über den Markt. Vorbei ein japanischen Nudelmachern, Weinhandlungen, einem Stand mit veganen Köstlichkeiten, einigen BBQ-Einkehrmöglichkeiten, frisches vom Wild, Süßspeisen aus Italien, Tacos, Tapas – ich hätte hier einfach überall anhalten und probieren können, die Wahl fiel mir wahrlich nicht leicht.
Angefixt vom aktuellen Arbeitsprojekt musste es aber auf alle Fälle noch ein Porked Beef oder ähnliches sein. Die Wahl fiel zunächst auf ein geröstetes Brot mit Senf und Rindfleisch, das 30 Stunden in Cidre eingelegt und dann bei Niedrigtemperatur wiederum in Cidre über mehrere Stunden gegart wurde. Geschmacklich eine echte Überraschung, das Einlegen in Cidre werde ich bestimmt auch mal ausprobieren, das Zwiebelconfit passte super dazu. Das Fleisch war nicht ganz so mein Ding, Beef aus USA importiert – und dann doch nicht ganz so gut wie zum Beispiel das Rind aus Thüringen vom demeter-Hof, dass Grillmeister Kinski für seine Foccacia zu einem wahren Leckerbissen verarbeitet.

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Diese Foccacia war mein kulinarisches Highlight an diesem Abend, dicht gefolgt von einer Kombi aus Mango- und Pistazien-Cremolata! Von dieser Geschmacksidee musste ich den Verkäufer zwar etwas überzeugen – „Wirklich? In einem Becher?“ – aber ich fand die Kombi top. Sehr amüsiert habe ich mich über das Schild an dem kleinen Stand des charmanten Italieners: „Das ist KEIN Eis! Das ist Cremolata!“. Seine Kuchenleckereien konnten meine beiden Begleiterinnen ebenfalls überzeugen.
Zum Abschluss versorgten wir uns noch mit einem Fläschchen Rosé aus der Pfalz (die holt mich auch immer ein ;), die wir genüsslich am Oranienplatz schlürften (nicht ganz stilecht in Pappbechern, aber lecker). „hundert Prozent“, ein leicht lieblicher, fruchtiger und geiler Rosé von Lukas Krauss, dem Mann mit Hut aus Lambsheim. Da weiß ich doch schon, in welcher Ecke ich meine nächste Weinwanderung machen werde.

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Aber wo kann ich denn in meiner Nähe auch Streetfood erleben? Kennt ihr ein ähnliches Event im Raum Stuttgart/Böblingen? Die Szene interessiert mich wirklich sehr und ich will hier vor Ort auch mal meine Geschmacksknospen weiterbilden. Also immer her mit den Tipps!

JuleJule ist Autorin dieses Artikels, sie arbeitet hauptsächlich als Designerin beim Hädecke-Verlag.

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