Es ist schon ein alltägliches Ritual geworden: Morgens, wenn ich ins Büro komme, gehe ich zuallererst in unsere Küche, hole mir eine Schale aus dem Schrank und schlage mit einem Chasen leuchtendes Grünteepulver mit 80 Grad heißem Wasser zu Schaum. Diese kleine Matchatee-Zeremonie hat fast etwas meditatives und der Genuss des feinen Teearomas belebt meine Lebensgeister.
Ich kann mich ziemlich glücklich schätzen, denn unser Bürokühlschrank hat sogar ein eigenes kleines Matcha-Tee-Fach. Meine (Büro)freunde Chris, Minami und Henry importieren diesen nämlich aus Japan. Es gibt sogar eine kleine „Matcha-Schatztruhe“, die Minami nur zu ganz besonderen Anlässen aus dem Kühlschrank zaubert.
Hier in Berlin gibt es übrigens auch einen Matchashop, der Jule beim diesjährigen Foodbloggercamp mit Matcha versorgt hatte.
Um Matcha herzustellen, werden die wertvollen Teeblätter der Tencha-Teepflanze zu sehr feinem Pulver gemahlen. Die typisch intensive grüne Farbe des Tees entsteht dabei durch die Abdeckung der Teeplantagen einen Monat vor der Ernte. Durch den Sonnenlichtentzug produziert die Pflanze mehr Chlorophyll, dabei entwickeln die Blätter einen sehr milden, leicht süßlichen Geschmack und die kräftige Farbe.
Dieser grüne Hochgenuss ist extrem gesund und kann pur mit Wasser, als Smoothie oder auch als Matcha-Latte mit aufgeschäumter Milch getrunken werden. Ich gönne mir gerne noch einen Teelöffel Kokosblütenzucker dazu. Mmmmmh!
Die feinen Matcha-Aromen dürfen aber auch in fester Form genossen werden – sie eignen sich nämlich wunderbar für Kuchen, Cookies, Eis oder Cremes. Überraschend ist dabei nicht nur die ungewöhnliche Farbe der verschiedenen Kreationen, sondern auch die außergewöhnlichen Geschmackskompositionen wie Scones mit Matcha und Rosinen, Matcha-Milchreis mit Mangosauce oder Matcha-Knuspermüsli. Diese und andere kreative Rezepte versammelt das Buch matcha, aus dem ich Matcha-Plätzchen mit Sesam nachgebacken habe.
Dieses Mal habe ich das Rezept etwas abgewandelt. Anstelle von Kristallzucker habe ich Kokosblütenzucker verwendet, was den Keksen ein leicht karamelliges Aroma verleiht. Schwarzen Sesam hatte ich nicht zu Hause, aber die leicht grau marmorierten Chia Samen geben optisch auch sehr viel her und sind dazu auch noch äußerst gesund. Last but not least: Aus Mandeln wurden Cashewnüsse (roh und aus balinesischer Wildsammlung).
Ich darf mich einen kleinen Glückspilz nennen, denn auch diese feinen Zutaten haben mir meine lieben Bürofreunde gesponsert, die dafür mit vielen selbstgekochten Mittagessen und diesen fabelhaften Matcha-Plätzchen belohnt werden!
Matcha-Plätzchen mit Sesam
für ca. 40 Plätzchen · Zubereitung 25 Minuten · Ruhezeit 1 Stunde · Backzeit 12 Minuten
115 g Mehl
30 g Mandeln, gemahlen
70 g Zucker
1 ½ EL Matcha-Teepulver
1 Prise Salz
100 g Butter, zimmerwarm
½ Ei oder 1 Eigelb
½ TL Vanilleextrakt
3 EL weißer Sesam
1 ½ EL schwarzer Sesam (Bioladen oder Reformhaus)
1 EL feiner Kandiszucker
- Mehl in eine große Schüssel sieben, dann Mandeln, Zucker, Teepulver und Salz dazugeben. Butter mit den Fingerspitzen unterkneten, bis Streusel entstehen. Ei und Vanille unterkneten, bis ein glatter Teig entsteht.
- Auf einem mit etwas Mehl bestäubten Backpapier den Teig zu zwei Rollen mit einem Durchmesser von 5 cm formen.
- Auf einem Teller beide Sesamsorten mit dem Kandis mischen, Teigrollen darin wälzen und dann in Klarsichtfolie gewickelt eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Dabei alle 15 Minuten drehen, damit sie ihre runde Form bewahren.
- Backofen auf 160 °C vorheizen.
- Teigrollen in ½ cm dicke Scheiben schneiden und diese auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Die Plätzchen ca. zwölf Minuten im Ofen auf der mittleren Schiene nicht zu dunkel backen. Auf einem Kuchenrost auskühlen lassen. Luftdicht verpackt halten sich die Plätzchen mindestens vier Tage.
Für Matcha-Liebhaber: Rezept mit 2 EL Teepulver ausprobieren.
Rezept aus:
Matcha – der grüne Genuss
Snacks, Gebäcks und Desserts
von Lene Knudsen
72 Seiten, 36 Farbfotos, Hardcover
12,95 € (D), 18,– Fr. (CH), 13,40 € (A)
ISBN 978-3-7750-0685-9
Ariane ist Autorin dieses Artikels, sie kocht und fotografiert in freier Mitarbeit für Mizzis Küchenblock neue Rezepte nach ihrer Wahl aus dem Hädecke-Programm.
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