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Jeden Tag ein Buch · Teil 2 · Blogevent · Tag 2

Zufall? Fügung? Zauberei? Fest steht, Monster sind mir offenbar sympathisch, schon bei der letzten Jeden Tag ein Buch-Aktionswoche hatte ich einen Titel mit wundervollen Mitgliedern dieser Spezies vorgestellt. Heute geht es um die lukullischen Bedürfnisse derselben, präsentiert von jungen Nachwuchsautoren direkt aus der Foodcity schlechthin, London.

Das kleine „Food & Recipes“ ist Teil des „Awfully Bad Guide to Monster Housekeeping“ und vorne direkt mit dem wichtigen Hinweis ausgestattet, dass diese Publikation ausschließlich für Monster gedacht ist. Unsereins kann natürlich darin blättern, aber einige der im Buch beschriebenen Rezepte oder Geschichten sind ziemlich gefährlich. Also wohl eher etwas für Fortgeschrittene und bestenfalls Menschen mit magischer Erfahrung. Und wer sich schon immer darüber geärgert hat, dass einige Zutaten vielleicht nicht beim Supermarkt nebenan zu bekommen sind. Dieses kleine Büchlein könnte euch zur Verzweiflung bringen (aber das tun Monster mitunter ja gerne mal ;).

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Und tatsächlich ist direkt die erste „wirre“ Einkaufsliste nichts für schwache Gemüter und Monster mit Organisationstalent: Menschenfinger, vergammelte Eier, Abfallreste, streunende Tiere, Knusperfußnägel (wobei man glaube ich die direkt auch im Londoner Laden bekommen kann). Eines der „Most Monstrous and Disgusting Recipes“ hat mir besonders gut gefallen und passt gut in die kalte Jahreszeit, wenn man wieder etwas zum Aufwärmen braucht. Die Zutaten sollten auch relativ einfach – mit den richtigen Quellen versteht sich – zu beschaffen sein, die Mengenangaben und die Zubereitung im Buch sind nur für Fortgeschrittene, ich habe sie nach Gutdünken auch für Anfänger ergänzt.

Volcano Suprise

Zutaten

ein großes Glas Klebstoff
Ohrenschmalzflakes (ich würde sagen etwa 2 EL)
Adler (1 großer reicht aus)
Blut (ca. 2 l, man möchte ja satt werden)
Spitzerabfälle (nur eine Prise, Buntstifte eignen sich besonders gut)
Vulkanlava (möglichst frisch, etwa 5 kg)

Zubereitung

  1. Frische Vulkanlava in einen geeigneten Topf geben (geeignet bedeutet in diesem Fall, er sollte nicht dabei schmelzen).
  2. Spitzerabfälle, Ohrenschmalzflakes, Klebstoff und Blut nach und nach hinzugeben, unter Rühren weiter köcheln.
  3. Adler obenauf verteilen, evtl. vorher in Stücke schneiden.
  4. In den Ofen bei etwa 2000°C etwa eine Stunde nachgaren lassen (ein Holzofen könnte sich hier evtl. eignen).
  5. Überraschen lassen und genießen.

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Man findet außerdem Menüvorschläge für besondere Feste (Weihnachten, Hochzeiten, Beerdigungen), Desserts oder Ideen für das nächste Picknick im Buch. Solltet ihr Monsterbesuch erwarten, hiermit seid ihr bestens vorbereitet. Und vielleicht auch mit meiner Monsterplaylist, passend zum Buch (ebenfalls nichts für schwache Gemüter).

Das junge Autorenteam des „Ministry of Stories“ hat ganze Arbet geleistet, aufgelockert wird der Rezeptteil durch spannende Geschichten mit oder über Monster. Die Illustrationen von Katie Cleminson sind allerliebst und ersetzen jede Hochglanzfotografie. Schade, dass dieses Werk schon nach 44 Seiten zu Ende ist, aber vielleicht kann man ja auf eine Fortsetzung hoffen.

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Wer das Buch käuflich erwerben möchte muss entweder seine Monsterquellen anzapfen oder sich auf den Weg gen London machen. Die Winkelgasse nennt sich neuenglisch inzwischen Hoxton Street und ist wärmstens für unheimliche Besuche zu empfehlen. Und vergesst nicht den Feenstaub beim Besuch!

JuleJule ist Autorin dieses Artikels, sie arbeitet hauptsächlich als Designerin beim Hädecke-Verlag.

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